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Unsere Methoden erklärt - Teil 3: Design Sprint

Der Design-Sprint ist eine Methode zur agilen Produktentwicklung, die von Jake Knapp und seinem Team bei Google Ventures entwickelt wurde. Es handelt sich um einen strukturierten, kollaborativen Prozess. Ein multidisziplinäres Team entwickelt, prototypisiert und testet dabei innerhalb weniger Tage ein Produkt oder eine Funktion. Design-Sprints sind daher auch ein zentrales Element der Innovationsmethode und -kultur des Design Thinkings.

26. April 2024
Dr. Christopher H. Müller, Inhaber, Expert Consultant

Inhaber, Expert Consultant

Vorgehen

Das Vorgehen beim Design-Sprint umfasst in der Regel folgende Phasen:

  1. Verständnis und Definition des Problems: Am ersten Tag definiert das Team das zu lösende Problem oder die Herausforderung und identifiziert klare Ziele für den Design-Sprint.

  2. Ideengenerierung: In einem intensiven Brainstorming-Prozess werden verschiedene Ideen und Lösungsansätze gesammelt. Alle Teammitglieder und Process-Beteiligten bringen ihre Perspektiven und Fachkenntnisse ein, um einen breiten Ideenpool zu generieren.

  3. Entscheidung und Prototyping: Das Team wählt die vielversprechendsten Ideen aus und entwickelt daraus einen Prototyp. Dieser Prototyp kann in Form von Skizzen, Wireframes oder interaktiven Mock-ups umgesetzt werden. Der Fokus liegt dabei auf der schnellen Umsetzung und Visualisierung der Konzepte.

  4. Testing und Validierung: Potenzielle Benutzer testen den erstellen Prototypen, um Feedback und Erkenntnisse zu erhalten. Dazu kann der Test in Form von Usability-Tests, Interviews oder anderen validierten Methoden durchgeführt werden.

 

Besonderheiten

Die Besonderheiten des Design-Sprints sind unter anderem:

  • Kollaboration und Diversität: Die Einbeziehung eines multidisziplinären Teams ist von Vorteil, weil mit verschiedenen Fachkenntnissen und Perspektiven unterschiedliche Ideen und Lösungsansätze entstehen.

  • Fokussierte und intensive Arbeitsweise: Der Design-Sprint ist auf eine kurze Zeitspanne von wenigen Tagen ausgelegt, um schnelle Ergebnisse zu erzielen und die Effizienz des Entwicklungsprozesses zu steigern.

  • Nutzerzentrierte Entwicklung: Durch den Einsatz von Prototypen und Tests mit Benutzern wird sichergestellt, dass das entwickelte Produkt den Bedürfnissen und Erwartungen der Zielgruppe entspricht.

  • Agile Anpassung und Iteration: Der Design-Sprint ermöglicht es, frühzeitig Feedback zu erhalten. Auf dieser Grundlage werden Anpassungen und Iterationen vorgenommen. Somit verbessert sich das Produkt kontinuierlich.

 

Vorteile und Nutzen

Die Vorteile und Nutzen des Design-Sprints sind:

  • Schnelle Entwicklung und Validierung von Ideen: Der Design-Sprint ermöglicht es, Ideen schnell zu entwickeln. Zudem werden auch direkt erste Prototypen erstellt und getestet. Dadurch werden frühzeitig Erkenntnisse über die Machbarkeit und Relevanz gewonnen.

  • Effektive Zusammenarbeit und Kommunikation: Durch die intensive Zusammenarbeit im Team werden Kommunikation und Austausch gefördert, was wiederum eine gemeinsame Vision und Ausrichtung überhaupt erst ermöglicht.

  • Reduzierung von Risiken: Durch den Einsatz von Prototypen und Tests mit Benutzern werden potenzielle Probleme und Schwachstellen frühzeitig identifiziert und können vor der eigentlichen Entwicklung behoben werden.

  • Förderung von Innovation und Kreativität: Der Design-Sprint ermutigt zu kreativen Denkprozessen und ermöglicht es, innovative Lösungsansätze zu entwickeln und zu testen.

 

Quellen

Knapp, J., Zeratsky, J., Kowitz, B. (2016). Sprint: How to Solve Big Problems and Test New Ideas in Just Five Days. Simon & Schuster.

Dr. Christopher H. Müller, Inhaber, Expert Consultant

Inhaber, Expert Consultant

Dr. Christopher H. Müller, Gründer und Inhaber der Ergonomen Usability AG, promovierte am Institut für Hygiene und Arbeitsphysiologie der ETH Zürich. Er ist seit mehr als 22 Jahren Experte für Usability und User Experience. Sein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen ermöglicht es ihm, rasch die Bedürfnisse und Perspektiven der Kunden zu verstehen. Mit viel Kreativität und Mut unterstützt er seine Kunden in Digitalisierungsvorhaben und bei der Optimierung von Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen. Er verfolgt einen praxisorientierten Ansatz und entwickelt massgeschneiderte Lösungen, die effektiv umgesetzt werden können. Dr. Christopher H. Müller ist Kolumnist in der Netzwoche. Weitere Engagements sind unter anderem Stiftungsrat bei der Stiftung Zugang für alle, Mitglied in zwei Swico-Beiräten und Co-Präsident der Regionalkonferenz Nördlich Lägern.

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