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UX-Audit: Wie kleine Anpassungen grosse Wirkung zeigen

Wussten Sie, dass 88 % der Nutzer nach einer schlechten Erfahrung nicht mehr auf eine Website zurückkehren? Für viele KMUs bleibt dieses Risiko unsichtbar – bis die Auswirkungen spürbar werden: sinkende Umsätze, unzufriedene Kunden und verpasste Chancen. Wir haben in den letzten Monaten eine Reihe von UX-Audits durchgeführt. Dabei haben wir viel darüber gelernt, mit welchen Herausforderungen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) konfrontiert sind und im Gegenzug wie bereits einfache Massnahmen grosse Wirkung entfalten können.

15. Januar 2025
Dr. Christopher H. Müller, Inhaber, Expert Consultant

Inhaber, Expert Consultant

Joel Siebenmann, MSc, Consultant

Consultant

Was ist ein UX-Audit?

Das UX-Audit ist eine gründliche Überprüfung der Benutzerfreundlichkeit eines digitalen Produkts – sei es eine Website, eine App oder eine Software-Anwendung. Dabei analysieren wir, wie Nutzer mit der Seite oder App interagieren, wo sie auf Schwierigkeiten stossen und an welchen Stellen sie die Reise möglicherweise abbrechen. Wir decken Schwachstellen in der Nutzerführung, im Design oder in der Funktionalität auf und zeigen handfeste Lösungen auf, um die Benutzungsfreundlichkeit (Usability) kosteneffizient und nachhaltig zu verbessern.

Unsere Erfahrungen: Herausforderungen für KMUs

In den durchgeführten UX-Audits stiessen wir immer wieder auf ähnliche Probleme – vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen. Viele Unternehmen kämpfen mit Budgetrestriktionen und haben Angst, Ihre Website oder Applikation in die Finger zu nehmen. Über die Jahre sind immer mehr Funktionen und Inhalte dazu gebaut worden. Solche organisch gewachsenen Applikationen und Webseiten werden oft von folgenden Symptomen geplagt:

  1. Unklare Benutzerführung: Neue Nutzer fühlen sich oft verloren, wenn sie ein Tool mit vielen Optionen zum ersten Mal öffnen. Wo sollen sie beginnen? Ohne klare Struktur oder einleuchtenden Ablauf brechen unerfahrene Nutzer frustriert ab. Ein Unternehmen berichtete beispielsweise, dass sie 30 Stunden pro Kunde für die Einführung aufwenden.

  2. Unübersichtliche Landingpages: Oft werden Landingpages so überladen, dass die Botschaft untergeht. Zu viele Ablenkung führt dazu, dass der Nutzer sein ursprüngliches Ziel vergisst oder die Seite frustriert verlässt.

  3. Viel Blabla, wenig Inhalt: Komplizierte Sätze, Fremdwörter und Fachsprache schrecken die Nutzer ab. Selbst der Kundennutzen wird oft aus einer ausgesprochenen Innensicht heraus formuliert. Das Verkaufsargument verpufft.

All diese Punkte führen zu einer schlechten Nutzererfahrung. Das wirkt sich direkt nachteilig auf die Conversion-Rate, also beispielsweise die Anzahl neuer Leads oder Bestellungen, und die Kundenbindung aus.

Unsere Lösung: Konkrete Empfehlungen aus den UX-Audits

Jedes Problem ist eine Chance. Jede Chance kann mit den richtigen Massnahmen aus Benutzersicht genutzt werden. Bei jedem Audit identifizierten wir die wichtigsten Probleme aus der Sicht der User und gaben Handlungsempfehlungen, die pragmatisch umgesetzt werden konnten – oft mit erstaunlich einfachen Mitteln.

  • Klare Benutzerführung: Durch ein geführtes Onboarding mit aussagekräftigen Überschriften und verständlichen Handlungsaufforderungen können die Nutzer intuitiv durch die Inhalte navigieren.

  • Fokussierte Landingpages: Durch eine verständliche, auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmte Vorteilskommunikation und unmissverständliche Handlungsaufforderungen (call-to-actions) verbessert sich die Wirkung messbar.

  • Einfache Sprache: Nutzer wollen auf den ersten Blick verstehen, wie ein Produkt ihnen hilft. Wir empfehlen deshalb einfache Sprache zu verwenden: Kurze Sätze, aktive Formulierungen und greifbare Beispiele ersetzten technische Floskeln. Und ganz wichtig: Die Kerninhalte gehören in die Überschriften!

Fazit: UX-Audits als Chance für Unternehmen

Unsere UX-Audits haben eines klar gezeigt: Der Weg zu einer besseren Nutzererfahrung ist nicht zeitaufwändig und teuer. Durch strukturelle und einfach umsetzbare textuelle Anpassungen kann die User Experience signifikant und nachhaltig verbessert werden – zumindest bis zum nächsten Re-Design.

Für KMUs ist ein UX-Audit eine lohnende Investition. Es hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und bietet konkrete Handlungsempfehlungen, die einfach und effektiv umgesetzt werden können. Wer die Nutzererfahrung in den Mittelpunkt stellt, schafft nicht nur eine bessere Kundenzufriedenheit, sondern sorgt aktiv für mehr Erfolg und rascheres Wachstum.

Wenn Sie bereit sind, den nächsten Schritt in Richtung einer besseren UX zu gehen, stehen wir Ihnen gerne zur Seite – mit einem individuellen UX-Audit, das Ihre digitale Präsenz auf das nächste Level hebt.

Sind Sie interessiert an einem UX-Audit für Ihr Unternehmen? Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie, wie wir auch Ihre digitale Nutzererfahrung optimieren können.

Dr. Christopher H. Müller, Inhaber, Expert Consultant

Inhaber, Expert Consultant

Dr. Christopher H. Müller, Gründer und Inhaber der Ergonomen Usability AG, promovierte am Institut für Hygiene und Arbeitsphysiologie der ETH Zürich. Er ist seit mehr als 22 Jahren Experte für Usability und User Experience. Sein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen ermöglicht es ihm, rasch die Bedürfnisse und Perspektiven der Kunden zu verstehen. Mit viel Kreativität und Mut unterstützt er seine Kunden in Digitalisierungsvorhaben und bei der Optimierung von Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen. Er verfolgt einen praxisorientierten Ansatz und entwickelt massgeschneiderte Lösungen, die effektiv umgesetzt werden können. Dr. Christopher H. Müller ist Kolumnist in der Netzwoche. Weitere Engagements sind unter anderem Stiftungsrat bei der Stiftung Zugang für alle, Mitglied in zwei Swico-Beiräten und Co-Präsident der Regionalkonferenz Nördlich Lägern.

Joel Siebenmann, MSc, Consultant

Consultant

Joel Siebenmann unterstützt die Ergonomen als UX & Usability Consultant mit seiner Expertise in der Gestaltung und Optimierung von benutzerzentrierten Prozessen. Mit seiner lösungsorientierten und systematischen Arbeitsweise spezialisiert er sich darauf, Business-Ziele mit den Bedürfnissen der Nutzer in Einklang zu bringen. In Kundenprojekten vertritt er die User-Centered-Design-Perspektive in allen Projektphasen - von der Erhebung der Nutzerbedürfnisse, über die Konzeption von Lösungen und deren iterativer Optimierung, bis hin zur Umsetzungsbegleitung. Dabei nutzt er sein Hintergrund in Psychologie, um durch qualitatives und quantitatives UX-Research datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Seine besondere Leidenschaft gilt Design-Thinking Workshops und Design Sprints, in denen er seine Kreativität und sein Engagement voll einbringen kann.

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