Letztes Jahr haben wir unseren Behavioral Design Workshop lanciert. Ziel des Workshops ist es, interdisziplinäre Teams innerhalb von drei Stunden in die Grundprinzipien angewandter Verhaltensökonomie einzuführen. Natürlich haben wir das Produkt zuerst rigoros getestet, unter anderem an der TopSoft, am World Usability Day 2019 und nach Einladung von UX Schweiz an einem Last Thursday Talk. 2020 konnten wir den Workshop mit mehr als zehn Gruppen durchführen. Mit grossem Erfolg! Thematisch passen wir das Format jeweils den konkreten Begleitumständen der Teilnehmenden an und verbessern es dabei laufend.
Unsere Erfahrungen in der Projektarbeit der vergangenen drei Jahre haben uns dazu inspiriert, ein Workshop-Format zu entwickeln, mit dem gemischte Teams aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen innerhalb kurzer Zeit in die Verhaltensökonomie eintauchen und das Potential dieser Wissenschaft im eigenen Kontext entdecken können. Das Format mischt Elemente aus der Design-Sprint Technik mit unserem verhaltensökonomischen Analyse-Ansatz.
Die Erfahrung zeigt, dass die einzelnen Teilnehmer aus dem Workshop ganz unterschiedliche Erkenntnisse mitnehmen. Zwei Dinge bleiben jedoch allen Teilnehmer*innen:
Parallel zum Workshop haben wir einen Behavioral Design Canvas entwickelt. Damit durchlaufen die Workshop-Teilnehmer*innen sieben Stationen mit jeweils dazwischen geschalteten Vertiefungs- und Lerneinheiten. Die sieben Stationen sind:
Den Behavioral Design Workshop haben wir mittlerweile mit über zehn Produktteams unter unterschiedlichen Bedingungen durchgeführt. Einmal war es im Rahmen eines firmenweiten Weiterbildungsprogramms, ein anderes Mal an einem Remote-Jahresendevent und diverse Male im Rahmen von Kundenprojekten.
Viele der hochmotivierten Teams, die wir coachen durften, arbeiten nun an der Umsetzung der Lösungsskizzen und gaben uns immer wieder ein besonders erfreuliches Feedback: Dass sie dabei auch viel Spass haben.
Einige Firmen sehen das Potential von Verhaltensökonomie vor allem im Marketing. Unser Ansatz geht aber weit über Behavioral Marketing hinaus. In unserem Workshop geht es nicht primär um die Positionierung und Vermarktung von Produkten mittels verhaltensökonomischer Steuerung des Kundenverhaltens. Vielmehr geht es um die Anwendung von Erkenntnissen aus der Verhaltensökonomie im Produkt- und Prozessdesign. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von «Behavioral Design».
In den vergangenen Jahren durften wir so verschiedenen Unternehmen bei der Entwicklung von Produkten und Prozessen helfen. Mit Erfolg und grossem finanziellen Impact, wie beispielsweise im Projekt «Fresh», das wir mit der Swisscom realisiert haben. Dabei haben auch wir viel gelernt und unser Vorgehen stetig weiterentwickelt.
Hier sind die fünf wichtigsten Erkenntnisse, die wir im Workshop-Format berücksichtigt haben:
Schweizer Unternehmen sehen grundsätzlich viel Potential in der Anwendung von Konzepten aus der Verhaltensökonomie. Nur wenige wissen jedoch, wie sie die Erkenntnisse aus diesem Wissenschaftsbereich in der Praxis auch tatsächlich anwenden können. Das zeigt eine Studie der ZHAW , die 2020 erschienen ist. Die Studie, in der Führungskräfte und Marketingverantwortliche von über 120 Schweizer Unternehmen befragt wurden, zeigt unter Anderem:
Mit unserem Behavioral Design Workshop haben wir den Nerv der Zeit getroffen. Das Format eignet sich gut, um die in der Praxis noch fehlende Sensibilisierung für das Thema Verhaltensökonomie zu fördern und Produktteams zu befähigen, beim Produkt- oder Prozessdesign die verhaltensökonomischen Prinzipien von Beginn weg, zusammen mit Usability und User Experience, zu berücksichtigen.
Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Experte Verhaltensökonomie, Consultant
Verhaltensökonom und Kommunikationsexperte. Effizienter Anpacker und pfeilschneller Velo-Pendler. Bringt bei den (Kunden der) Ergonomen die Verhaltensökonomie in die Produktentwicklung und hilft bei der Kommunikation.
Expertin Verhaltensökonomie, Consultant
Verhaltensökonomin. Ambassador für Behavioral Customer Experience (BCX) und Chief Enabling Officer der Ergonomen. Expertin für Modellierung und Messung des menschlichen Verhaltens. Analysiert Verhaltenstreiber und Kundenwünsche. Bringt Leute dazu das zu machen, was sie eigentlich wollen.