Personas sind fiktive Charaktere, die auf realen Benutzerdaten und -merkmalen basieren und dabei helfen, ein besseres Verständnis für die Kunden und Zielgruppen eines Produkts oder einer Dienstleistung zu entwickeln. Sie unterstützen Unternehmen bei der Gestaltung nutzerzentrierter Lösungen, indem sie die Bedürfnisse, Ziele und Verhaltensweisen der Benutzer in den Mittelpunkt stellen.
Vorgehen
Die Erstellung von Personas umfasst in der Regel folgende Schritte:
Forschung und Datenerhebung: Um aussagekräftige Personas zu erstellen ist es wichtig, relevante Daten über die potenzielle Zielgruppe zu sammeln. Dafür sind zum Beispiel Interviews, Umfragen und Beobachtungen gängige Methoden. Ziel ist es, Informationen über demographische Merkmale, Verhaltensweisen, Bedürfnisse, Ziele und Motivationen der Nutzer zu gewinnen.
Datenanalyse und Segmentierung: Nach der Sammlung der Daten erfolgt deren Analyse und Segmentierung nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Anschliessend werden Muster und Trends identifiziert, die helfen, verschiedene Benutzertypen oder Benutzergruppen zu definieren.
Charakter-Erstellung: Die analysierten Daten dienen als Grundlage für die Personas. Jeder Charakter repräsentiert eine bestimmte Benutzergruppe und erhält einen fiktiven Namen, ein Foto und eine Beschreibung, die ihre Merkmale, Bedürfnisse, Ziele, Verhaltensweisen und Hintergrundinformationen umfasst. Dabei sollten die Personas möglichst realistisch und greifbar gestaltet werden.
Verwendung der Personas in Marketing und Produktentwicklung: Sie werden im gesamten Designprozess verwendet, um Designentscheidungen zu informieren und als Referenz für die Entwicklung nutzerzentrierter Lösungen zu dienen. Sie helfen dabei, sich in die Perspektive der Benutzer hineinzuversetzen und deren Bedürfnisse und Erwartungen besser zu verstehen. Der Einsatz von Personas stellt damit sicher, dass Produkte und Marketingstrategien die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden erfüllen.
Besonderheiten
Die Besonderheiten der Persona-Erstellung sind:
Relevanz: Die fiktiven Charaktere sollten auf den gesammelten Daten und Erkenntnissen basieren, um eine realistische und repräsentative Abbildung der Zielgruppe zu ermöglichen.
Fokussierung auf Benutzerbedürfnisse: Die Personas stellen die Bedürfnisse, Ziele und Verhaltensweisen der Benutzer in den Vordergrund und unterstützen so bei der Entwicklung von nutzerzentrierten Lösungen.
Kontinuierliche Aktualisierung: Die Beschreibungen sollten regelmässig überprüft und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass sie immer noch den aktuellen Benutzerbedürfnissen und -merkmalen entsprechen.
Vorteile und Nutzen
Die Vorteile und Nutzen der Persona-Erstellung sind:
Zielgruppenverständnis: Durch Personas können Unternehmen und ihre Marketingteams die Kunden und ihre Bedürfnisse, Ziele und Verhaltensweisen besser verstehen.
Entscheidungsunterstützung: Sie dienen als Referenz bei Designentscheidungen und helfen dabei, die Benutzerperspektive einzunehmen und nutzerzentrierte Lösungen zu entwickeln.
Kommunikation und Empathie: Personas erleichtern die Kommunikation innerhalb des Teams und fördern ausserdem ein empathisches Verständnis für die Benutzer.
Tools
Tools können die Erstellung von Personas ernorm erleichtern.
Hier unsere Top 5:
Quellen
Cooper, A., Reimann, R., Cronin, D. (2007). About Face 3: The Essentials of Interaction Design. Wiley.
Pruitt, J., Adlin, T. (2006). The Persona Lifecycle: Keeping People in Mind Throughout Product Design. Morgan Kaufmann.
Inhaber, Expert Consultant
Dr. Christopher H. Müller, Gründer und Inhaber der Ergonomen Usability AG, promovierte am Institut für Hygiene und Arbeitsphysiologie der ETH Zürich. Er ist seit mehr als 22 Jahren Experte für Usability und User Experience. Sein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen ermöglicht es ihm, rasch die Bedürfnisse und Perspektiven der Kunden zu verstehen. Mit viel Kreativität und Mut unterstützt er seine Kunden in Digitalisierungsvorhaben und bei der Optimierung von Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen. Er verfolgt einen praxisorientierten Ansatz und entwickelt massgeschneiderte Lösungen, die effektiv umgesetzt werden können. Dr. Christopher H. Müller ist Kolumnist in der Netzwoche. Weitere Engagements sind unter anderem Stiftungsrat bei der Stiftung Zugang für alle, Mitglied in zwei Swico-Beiräten und Co-Präsident der Regionalkonferenz Nördlich Lägern.