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D wie Dark Pattern

Der Begriff «Dark Pattern» soll erstmals 2019 vom Webdesigner Harry Brignull eingeführt worden sein. Wikipedia erklärt ihn als «Benutzerschnittstellen-Design, das darauf ausgelegt ist, den Benutzer zu Handlungen zu verleiten, die dessen Interessen entgegenlaufen». Eher volkstümlich liesse sich auch sagen: Dark Pattern sind ein Beispiel dafür, wie sich mit lausiger User Experience auch noch schnelles Geld verdienen lässt.

17. January 2022
Dr. Christopher H. Müller, Owner, Expert Consultant

Owner, Expert Consultant

Theorie

Der Begriff «Dark Pattern» soll erstmals 2019 vom Webdesigner Harry Brignull eingeführt worden sein. Wikipedia erklärt ihn als «Benutzerschnittstellen-Design, das darauf ausgelegt ist, den Benutzer zu Handlungen zu verleiten, die dessen Interessen entgegenlaufen». Eher volkstümlich liesse sich auch sagen: Dark Pattern sind ein Beispiel dafür, wie sich mit lausiger User Experience auch noch schnelles Geld verdienen lässt.

Realität

Im gehetzten Alltag sind solche Tricksereien nicht immer leicht zu erkennen. Oft ist ja nicht klar, ob hier nur Dilettierende am Werk waren oder doch gemeine Manipulatoren. Deshalb wohl konnten Dark Pattern lange unterhalb des Radars eines breiten Publikums bleiben. Endgültig im kollektiven Bewusstsein angekommen sind sie wohl in Form der Cookie-Banner. Ja, das sind diese Dialoge, die einen auf fast allen Websites als erstes dazu zwingen, das Einverständnis für die Verwendung von Cookies zu geben. Wer hier rasch weiterkommen will, hat eigentlich nur die Wahl, allen Cookies zuzustimmen. Wer’s gerne differenzierter hätte, muss sich meist durch mehrere undurchsichtige Dialogebenen klicken. Und kommt man später wieder, geht das Ganze wieder von vorne los. Da machen selbst die Datenschutzbewusstesten irgendwann schlapp.

Wer genau hinsieht, findet haufenweise weitere Dark Pattern im Netz. Da wäre etwa die Shops, die herumlügen, dieses oder jenes Produkt gebe es «Nur noch 5 Minuten zum Sonderpreis!». Oft anzutreffen sind zermürbende Prozesse zum Kündigen eines Abos. Legendär sind die Martyrien, die erleiden muss, wer in sozialen Medien seine Datenschutzeinstellungen anpassen will. Et cetera.

Fazit

Wenn es darum geht, im Web Geld oder Daten abzugreifen, scheinen Dark Pattern gerade die angesagte Methode zu sein. Doch wer sich nicht über kurz oder lang den Zorn der Nutzerschaft zuziehen will, sollte der Verlockung widerstehen. Es sei denn, man gehöre zur glücksseligen Kaste der Quasimonopolisten - denen kann das bekanntlich egal sein.

Veröffentlicht in: Netzwoche Ausgabe 2, 2022

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Dr. Christopher H. Müller, Owner, Expert Consultant

Owner, Expert Consultant

Dr. Christopher H. Müller, founder and owner of Ergonomen Usability AG, earned his PhD from the Institute for Hygiene and Applied Physiology at ETH Zurich. With over 22 years of experience, he is an expert in usability and user experience. His strong sense of empathy allows him to quickly understand the needs and perspectives of his clients. With creativity and courage, he supports his clients in their digitalization projects and the optimization of products, services, and processes. He takes a practical approach, developing tailored solutions that can be effectively implemented. Dr. Christopher H. Müller is a columnist for Netzwoche. He also serves as a board member for the Zugang für alle Foundation, and is a member of two Swico advisory boards and co-president of the Regional Conference Nördlich Lägern.

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