Nach Duden steht Vertrauen für «festes Überzeugtsein von der Verlässlichkeit, Zuverlässigkeit einer Person, Sache». Näher an unserem Thema ist Rahel Botsman, eine anerkannte eine Expertin auf diesem Gebiet. Für sie entsteht Vertrauen in der digitalen Welt dann, wenn es gelingt, eine «selbstbewusste Beziehung zum Unbekannten» aufzubauen. Dies zu ermöglichen, müsste also Daueraufgabe für alle Anbieter einschlägiger Dienste sein.
Nach Duden steht Vertrauen für «festes Überzeugtsein von der Verlässlichkeit, Zuverlässigkeit einer Person, Sache». Näher an unserem Thema ist Rahel Botsman, eine anerkannte Expertin auf diesem Gebiet. Für sie entsteht Vertrauen in der digitalen Welt dann, wenn es gelingt, eine «selbstbewusste Beziehung zum Unbekannten» aufzubauen. Dies zu ermöglichen, müsste also Daueraufgabe für alle Anbieter einschlägiger Dienste sein.
Neu ist das ja nicht: Seit jeher wurden beispielsweise Webshops als weniger vertrauenswürdig wahrgenommen als der «analoge» Detailhandel. Über dieses Problem wurde zwar viel nachgedacht, aber wirklich gelöst scheint es noch nicht zu sein. Das zeigt etwa eine österreichische Studie vom vergangenen Jahr: Dort lässt sich nachlesen, dass rund ein Drittel der Befragten schon einen Einkauf abgebrochen hat, weil ihnen der Anbieter zu wenig vertrauenswürdig erschien.
Warum tun sich digitale Angebote mit dem Vertrauen so schwer? Zum einen liegt das sicher an der zugrundeliegenden Technik, die durchschnittliche Nutzende nicht ansatzweise verstehen. Da kann man schon mal skeptisch werden. Schwerer wiegt, dass bei der Interaktion mit einer Maschine keine nonverbale Kommunikation stattfindet. Diese ermöglicht uns ja, Menschen anhand ihrer Mimik, Gestik, Haltung, Kleidung et cetera emotional einzuschätzen, und wenn sie fehlt, wird’s mulmig. Kommt noch eine schlechte Nutzerführung hinzu, rückt das mit der selbstbewussten Beziehung in weite Ferne.
Digitale Angebote sind bezüglich des Vertrauens systembedingt benachteiligt. Den Mangel an Nonverbalem werden wir wohl nicht so bald in den Griff bekommen – KI hin oder her. Umso wichtiger wird deshalb eine gute, transparente und zielgruppengerechte Nutzerführung, die Fragen nach der Technik dahinter erst gar nicht aufkommen lässt. Und wer sich als Anbieter ins rechte Licht rücken will, halte sich getrost an den Grafen Zedtwitz-Arnim. Der riet vor gut 70 Jahren schon: «Tu Gutes und sprich darüber.»
Veröffentlicht in Netzwoche Ausgabe 8, 2023
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Owner, Expert Consultant
Dr. Christopher H. Müller, founder and owner of Ergonomen Usability AG, earned his PhD from the Institute for Hygiene and Applied Physiology at ETH Zurich. With over 22 years of experience, he is an expert in usability and user experience. His strong sense of empathy allows him to quickly understand the needs and perspectives of his clients. With creativity and courage, he supports his clients in their digitalization projects and the optimization of products, services, and processes. He takes a practical approach, developing tailored solutions that can be effectively implemented. Dr. Christopher H. Müller is a columnist for Netzwoche. He also serves as a board member for the Zugang für alle Foundation, and is a member of two Swico advisory boards and co-president of the Regional Conference Nördlich Lägern.