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H wie Hamburger

Der Hamburger ist eigentlich erst kürzlich in der IT an­gekommen. Und hier steht er keineswegs für den US-amerikanischen Beitrag zur Welternährung... Die neueste Kolumne in der Netzwoche 13/2015.

14. September 2015
Dr. Christopher H. Müller, Owner, Expert Consultant

Owner, Expert Consultant

Theorie

Der Hamburger ist eigentlich erst kürzlich in der IT an­gekommen. Und hier steht er keineswegs für den US-amerikanischen Beitrag zur Welternährung, sondern für das Menü-Icon, das sich besonders bei Apps und mobiloptimierten Websites gerade durchsetzt. Er besteht aus drei waagerechten Bälkchen auf quadratischem Grund. Mit etwas gutem Willen kann er als ab­strahierter Fleischkloss im Brötchen interpretiert werden. Mit viel gutem Willen und zusammengekniffenen Augen geht er als Symbol für ein Drop-down-Menü durch.

Anzutreffen war der Hamburger dem Vernehmen nach zuerst auf der Facebook-App. Und im Prinzip ist er ja eine gute Idee: Man versteckt das Menü hinter einem Icon – und schon herrscht Ordnung. So sieht dann der Zugang zum Menü von responsiven Websites ­immer gleich aus, egal, ob man auf dem Handy oder dem Desktop surft. Das schafft eine Konsistenz, die durchaus wertvoll und der Usability zuträglich sein kann.

Realität

Die Hotline läuft nach dem Relaunch der Banking-­Website heiss. Die Bankkunden reiferen Alters kreischen, weil sie das Menü nicht mehr finden. Die netten Damen und Herren vom Callcenter stecken stoisch allerhand Beschimpfung ein, bis ihnen dann doch der Kragen platzt. Nur die Webagentur bleibt cool wie stets und versteht den Aufruhr nicht: "Keine Panik! In einem Jahr haben wir die Leute so weit erzogen, dass sie sich die Welt ohne Hamburger gar nicht mehr vorstellen können."

Fazit

Und damit haben die Young Urban Creatives, oder kurz ­Yuccies, wohl Recht. Icons sind Symbole und oft nicht auf Anhieb zu verstehen. Ihr Sinn muss erlernt werden, fast wie Wörter einer Fremdsprache. Der Hamburger wird also eine Zeitlang brauchen, bis er sich der Menschheit im Ganzen erschliesst. Soll man ihn bis dahin mit "Menü" anschreiben, oder ist das jetzt uncool?

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Dr. Christopher H. Müller, Owner, Expert Consultant

Owner, Expert Consultant

Dr. Christopher H. Müller, founder and owner of Ergonomen Usability AG, earned his PhD from the Institute for Hygiene and Applied Physiology at ETH Zurich. With over 22 years of experience, he is an expert in usability and user experience. His strong sense of empathy allows him to quickly understand the needs and perspectives of his clients. With creativity and courage, he supports his clients in their digitalization projects and the optimization of products, services, and processes. He takes a practical approach, developing tailored solutions that can be effectively implemented. Dr. Christopher H. Müller is a columnist for Netzwoche. He also serves as a board member for the Zugang für alle Foundation, and is a member of two Swico advisory boards and co-president of the Regional Conference Nördlich Lägern.

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