Verständlichkeit ist der Goldstandard jeglicher schriftlichen Kommunikation und muss folglich zuoberst auf jeder Anforderungsliste für funktionale Texte stehen.
Eigentlich ist es ja einfach: Wer sich nicht verständlich ausdrückt, wird halt nicht verstanden. Oder etwas gepflegter: Verständlichkeit ist der Goldstandard jeglicher schriftlichen Kommunikation und muss folglich zuoberst auf jeder Anforderungsliste für funktionale Texte stehen.
Leicht gesagt, doch nun liegt das Content Book für die neue Firmensite auf dem Tisch und irgendwie wird einem beim Lesen leicht unwohl. Passen die Texte zur Zielgruppe? Wenn nein, warum, und wie sage ich’s den Textern? In solchen Fragen hilft das sogenannte Hamburger Verständlichkeitskonzept weiter. Es fusst auf die Forschungen der Herren Tausch und Schulz von Thun aus den 1970er-Jahren und hat sich im deutschen Sprachraum als praxistaugliches Arbeitsmittel etabliert. Das Schöne daran: Es lässt sich rasch verstehen und anwenden - sowohl als Anleitung zum Schreiben als auch zum Beurteilen von Texten. Die Verständlichkeit misst es anhand von nur vier Aspekten:
Einfachheit: Sind die Wörter geläufig und anschaulich? Werden nicht vermeidbare Fachbegriffe erklärt? Sind die Sätze kurz und nicht verschachtelt?
Gliederung/Ordnung: Ist der Text logisch aufgebaut, hat er einen roten Faden? Wird er sinnvoll durch Absätze, Zwischentitel, Formatierungen etc. strukturiert?
Kürze/Prägnanz: Ist der Text genauso lang, wie er sein soll – nicht zu kurz und nicht zu ausschweifend?
Anregende Zusätze: Fühle ich mich von klug eingesetzten Einsprengseln wie Wortspielen oder direkter Ansprache «bei der Stange gehalten»?
Wie das in der Praxis genau geht, lässt sich etwa im Buch «Sich verständlich ausdrücken» von Langer, Schulz von Thun und Tausch nachlesen. Es liefert nicht nur die Methode, sondern auch das Übungsmaterial, um sie zu erlernen.
Wer als Kommunikationslaie öfter Feedback zu Texten geben muss, sollte sich eine gescheite Messmethode zulegen. Klar, damit diese reproduzierbare und präzise Resultate liefert, muss schon ein paar Stunden geübt werden. Dafür klappt’s dann auch in der Kommunikation mit der Agentur.
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Owner, Expert Consultant
Dr. Christopher H. Müller, founder and owner of Ergonomen Usability AG, earned his PhD from the Institute for Hygiene and Applied Physiology at ETH Zurich. With over 22 years of experience, he is an expert in usability and user experience. His strong sense of empathy allows him to quickly understand the needs and perspectives of his clients. With creativity and courage, he supports his clients in their digitalization projects and the optimization of products, services, and processes. He takes a practical approach, developing tailored solutions that can be effectively implemented. Dr. Christopher H. Müller is a columnist for Netzwoche. He also serves as a board member for the Zugang für alle Foundation, and is a member of two Swico advisory boards and co-president of the Regional Conference Nördlich Lägern.